Search
Top

E-Scooter: Wer sind die Spieler in den USA?

0

In unserer Serie zur globalen E-Scooter ‚Invasion’ in den Städten haben wir bereits über die Hindernisse in Deutschland und die Goldgräberstimmung der US-amerikanischen Anbieter berichtet. Die dortigen Mobility-Konzerne wachsen in diesen Wochen in den Scooter- und E-Scooter Markt hinein. Das passiert entweder durch Kooperationen, Investments in E-Scooter Anbieter oder eben durch die Aufnahme dieses Fahrzeugtyps in das eigene Portfolio. Das Wettrennen um dieses lukrative, junge Kundensegment ist in vollem Gange. Ein paar Beispiele für die jüngsten Entwicklungen folgen in diesem dritten Teil der Serie.

Was geht ab im amerikanischen Markt?

Während sich UBER meist erfolglos in Europa gegen die hiesigen, verfilzten Taxizentralen durchzusetzen versuchte, so ist man in den USA nach wenigen Jahren bereits etabliert. Trotz der häufig wenig charmanten und recht rigorosen Vorgehensweise des ehemaligen UBER Chefs Travis Kalanick. Seit sein Nachfolger CEO Dara Khosrowshah den Cowboy-Style seines Vorgängers abgelegt hat, ist man als Marke wieder angesehen.

Besagter Mobility-Gigant UBER hat in einer jüngsten Kapitalrunde 335 Millionen Dollar eingenommen und einen Teil davon im Juni direkt in den Bike-Sharing Shootingstar Lime investiert. Ubers Plan ist es, das eigene Logo auf den Lime Rollern anzubringen. Zusätzlich ist Uber Betreiber und Inhaber des Bike-Sharing Services JUMP. Hierfür wurden Anfang 2018 ca. 200 Millionen Dollar investiert.

Erweiterung der Fahrzeugpalette

UBER setzt also klar auf die Integration der Fahrräder und Scooter, wo möglich auch in elektrifizierter Form als E-Bikes oder E-Scooter. Im Juni bewarben sich sowohl UBER als auch der größte amerikanische Wettbewerber Lyft darum, Elektroroller-Programme in San Francisco zu betreiben. Das städtische Verkehrsbüro der Stadt möchte sich jedoch auf fünf Betreiber in der Stadt beschränken und hat eine Verkündung der Genehmigung bislang hinausgezögert. Beide Mobility Giganten wollen also mit eigener Lizenz in San Francisco unterwegs sein.

Lyft selbst bereitet sich dank der Übernahme des Bike-Sharing Unternehmens Motivate auf die Integration dieser Fahrräder in seine Mobility App vor. Motivate bezeichnet sich selbst als Marktführer in Nordamerika. Es setzte bislang weniger auf eine eigene starke Marke, sondern auf Partnerschaften mit lokalen Städten und Anbietern. Ich selbst habe die Räder der Marke citibike in Vancouver bei meinem diesjährigen Besuch fast täglich genutzt.

Noch hat Lyft nicht mitgeteilt, wann genau die Integration von Räder und Rollern in die App erfolgen wird. Bei dem Druck im Markt gilt es jedoch als sehr wahrscheinlich, dass es bald passieren wird. In einem Blogbeitrag schreibt Lyft selbst: „Bald werden Sie in der Lage sein, Echtzeit-Transitinformationen zu erhalten, eine multi-modale Reise zu planen und Lyft Bikes und Scooter zu benutzen, um eine Verbindung zu einer lokalen Haltestelle oder einem gemeinsamen Abholort herzustellen“. Das ist doch mal eine klare Ansage.

Derzeit werden 35 Prozent der Lyft-Fahrten geteilt, aber das Ziel ist es, bis 2020 ca. 50 Prozent geteilte Fahrten zu erreichen, sagte Joseph Okpaku, Vice President of Government Relations bei TechCrunch im vergangenen Monat. Mit Rollern und Fahrrädern, die über die App angeboten werden, will Lyft “ die erste und letzte Meile überbrücken“.

Der Shooting Star unter den ‚Newcomern’ im Markt ist das Unternehmen Bird.

Unter der Führung des Venture Capitalisten Sequoia Kapital nahm Bird Ende Juni 300 Millionen US Dollar auf und wird jetzt mit stolzen 2 Milliarden Dollar bewertet. Das Scooter Startup Bird mit Sitz in Venice, Kalifornien, kündigte vor wenigen Tagen die Expansion nach Europa an. Man sucht in Stellenanzeigen sowohl einen General Manager Europe, als auch einen Assistenten mit Sitz in Amsterdam. Laut TechCrunch hat Bird eine Führungskraft an Bord, die zuvor die Operation in Israel leitete. Das Verständnis für den Betrieb der Bird Plattform in einem Land mit einer Anzahl von Lokationen ist für einen erfolgreichen Start in Europa sehr wichtig.

Einer der bislang etwas leiseren Scooter Startups in den USA ist Spin. Mit einer Seed Runde von gerade einmal 8 Millionen US Dollar wurde gestartet. Gegründet wurde 2016 in San Francisco mit dem Ziel sogenannte ‚docklose Mobilitätssysteme’ in Städten und auf dem Campus in den USA einzuführen. Das Team hat  viel Erfahrung bei den unterschiedlichsten Wettbewerbern wie Lyft, UBER & Co. gesammelt, der CEO und Co-Founder Derrik Ko beispielsweise war zuvor ‚Growth Product Manager’ bei Lyft.

Interessant ist die jüngste Finanzierungsrunde von Spin, denn das Startup sammelte über ein Blockchain-basiertes Securty-Token-Offering (STO) rund 125 Millionen Dollar ein. Die Idee dahinter ist Geld von akkreditierten Investoren zu sammeln, die dann Anspruch auf einen Teil der Einnahmen aus Spin’s E-Scooter-Betrieb haben. Somit sind die Token an die Erlöse bei Spin gekoppelt, quasi eine Absicherung für den Einsatz dieser neuen Krypto Währung.

Hier geht es zu den bisherigen Teilen in unserer Serie zu den E-Scootern auf dem Weg in die deutschen Städte:

Teil 1 – E-Scooter auf dem Weg

Teil 2 – Goldgräberstimmung in den USA

Happy Reading.

 

Image rights: Bird on Instagram

What's your reaction?

I am interested in solutions for the challenges we face in urban mobility. With 75% of our population forecast to live in urban centres by 2050, we need smart mobility and logistics innovations to survive. Our platform aims to communicate about these global innovations in smart cities around the globe.

info@lastmile.zone

Post a Comment