Bei einem Besuch der be.connected Konferenz rund um das Thema Elektromobilität hatte ich die Möglichkeit, den CEO von IONITY zu sprechen. IONITY ist ein Joint Venture der Automobilhersteller BMW Group, Daimler AG, Ford Motor Company und des Volkswagen Konzerns inklusive seiner Töchter Audi und Porsche. Das kapitalkräftige Startup hat seinen Hauptsitz in München und wurde gerade einmal vor einem Jahr im Jahr 2017 gegründet.
Das Ziel für CEO Michael Hajesch, dem ehemaligen BMW Manager, und seinem Team: entlang europäischer Hauptverkehrsachsen ein Netzwerk leistungsfähiger Schnell-Ladestationen für Elektrofahrzeuge aufzubauen und zu betreiben. Denn für das Joint Venture stellt das größte Hindernis für die massentaugliche Akzeptanz von Elektrofahrzeugen und Elektromobilität die fehlende verlässliche, benutzerfreundliche und ultraschnelle Ladeinfrastruktur außerhalb von Städten und Metropolregionen dar. Die Aufgabe von IONITY ist es seit einem Jahr in ganz Europa dieses Hindernis zu beseitigen und ein Schnellladenetz aufzubauen.
Eingeladen zu der be.connected Konferenz bei München hatte die österreichische has.to.be gmbh. Das Beratungs- und Softwareunternehmen ist einer der Partner von IONITY. Partner, die neben den IONITY Gesellschaftern für den schnellen Umsetzungserfolg des Startups immens wichtig sind. Schließlich hat man sich für den Ausbau der insgesamt 400 Schnellladestationen einen engen Zeitplan gesetzt.
Spannend ist der derzeitige Preispunkt, denn für das Laden bei IONITY zahlt man 8 Euro flat für einen Ladevorgang. Dieses stark vereinfachte Preismodell wird sich mit steigender Nachfrage sicherlich ändern. Doch bis auf Weiteres zahlt man an allen IONITY-Ladestationen in Europa – bei direkter Bezahlung über das Smartphone – pro Ladevorgang einen Festpreis: 8 Euro, 8 Britische Pfund, 8 Schweizer Franken, je nach Standort. In Skandinavien beträgt der Preis 80 norwegische, schwedische oder dänische Kronen. Wie cool ist das denn?
Alle Fahrzeuge, die das Laden mit Gleichstrom per Combined Charging System (CCS) zulassen, dem in Europa am weitesten verbreiteten EV-Ladestandard, können bei IONITY aufgeladen werden. Die Technologie der IONITY-Ladesäulen optimiert die Ladegeschwindigkeit automatisch auf das Maximum, das die Batterie des jeweiligen Fahrzeugs zulässt. Das Fahrzeug wird dann mit maximaler Geschwindigkeit aufgeladen – egal ob mit 150 oder 350 kW. Technisch gesehen wird der Porsche Taycan dann das erste Elektrofahrzeug ein, das die volle Schnellladekraft bei IONITY ausnutzen kann. Aber auch der neue Audi eTron wird ab 2020 auf die Schnellladekraft setzen und die vollen 350 kW nutzen können.
Wie wichtig die Partnerschaften für IONITY sind zeigt dieses jüngste Beispiel:
Shell hat in Zusammenarbeit mit dem Ladungsnetzbetreiber IONITY seine erste leistungsstarke Ladestation in Frankreich eröffnet. Dort wird somit den europäischen Elektrofahrzeugführern geholfen, längere Strecken zu fahren. Die leistungsstarken Ladegeräte benötigen bis zu zehn Minuten, um Elektrofahrzeuge der nächsten Generation zu laden, was sie bis zu dreimal schneller macht als jede andere Art von Ladegerät, die derzeit dem Fahrer zur Verfügung steht.
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„Elektrofahrzeugführer sollten in der Lage sein, selbstbewusst und unkompliziert lange Strecken zurückzulegen“, sagte David Bunch, Vice President Retail von Shell in Europa. „Der Aufbau eines komfortablen Netzwerks zuverlässiger, leistungsstarker Ladegeräte ist entscheidend, um viel mehr Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen. Wir sind einer der wichtigsten Partner von IONITY, weil wir diese Vision teilen.“
„400 Schnellladestationen in ganz Europa werden innerhalb von zwei Jahren gebaut. BÄM!“
Die Installation von Hochleistungsladegeräten an 80 Stationen in Europa ist Teil der globalen Bemühungen von Shell, mehr und sauberere Energielösungen anzubieten. Die Ladegeräte kommen hinzu neben der Übernahme von NewMotion, einem der größten europäischen Ladeanbieter, und einer wachsenden Zahl von Shell Recharge Schnellladegeräten an Shell-Vorplätzen in Großbritannien, den Niederlanden und China. Rund 170 Tankstellen der Marke Shell auf der ganzen Welt bieten inzwischen Ladeeinrichtungen.
Ab sofort auch Tesla Model 3 bei IONITY
Und seit dieser Woche erschließt sich für IONITY ein weiterer Kundenkreis. Die Tesla Model 3 Elektroautos werden mit CCS Stecker ausgerüstet nach Europa ausgeliefert. Somit sind jene nicht mehr auf die Tesla Supercharger Stationen angewiesen. 400 IONITY Schnellladestationen freuen sich an den europäischen Autobahnen auf diesen neuen Kundenkreis.
Wir werden weiter berichten.
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