Es kommt Bewegung auf im Lande. Drohende Fahrverbote und scheinbar endlose Staus rufen innovative und umweltfreundliche Ergänzungen im Mobilitätsmix auf den Plan. Neben den herkömmlichen Bus und Bahn Angeboten erfreuen sich die Pendler, aber eben auch die vielen Touristen, an Ride-Sharing, Ride-Hailing und Bike-Sharing Angeboten in den urbanen Zentren. In Deutschland selbst noch relativ unbekannt sind sogenannte E-Scooter, manchmal auch Elektroroller genannt. Was es damit auf sich hat, das erklärt unsere kleine Serie.
Keine Familie, in welcher nicht einer der kleinen, meist klappbaren Scooter in der Garage zu finden ist. Diese genialen, weil einfach bedienbaren, transportablen Fahrzeuge werden mit einem Elektromotor ausgestattet, und fertig ist nach deutscher Amtssprache ein PLEV. Die Abkürzung steht für „Personal Light Electric Vehicles“. Unabhängig technischer Details handelt es sich bei Elektrorollern regelmäßig um Kraftfahrzeuge im Sinne von § 1 StVG. Und damit unterliegen sie einem Zulassungsverfahren.
Es wird gestritten im Lande
Politiker im Lande gerade streiten darüber, ob diese kleinen Elektroroller denn auf dem Bürgersteig, auf dem Radweg oder auf der Straße fahren sollten. Wie immer bei Mobilitätsinnovationen in unserem Lande gibt es die Zweifler: die ‚Dinger‘ sind zu gefährlich, für Fahrer und selbstverständlich für den Fußgänger oder Radfahrer. Was wäre wenn damit Kinder oder eben Erwachsene durch die Fußgängerzonen rasen und auf ihrem Wege unbescholtene Shopper mit ihren Einkaufstaschen umnieten? Tja, was wäre wenn…
Kaum jemand der Verantwortlichen für den Verkehr konnte bislang erkennen, dass diese E-Scooter eine echte Alternative für Auto und Fahrrad in der Stadt sein können. Quasi für die letzte Meile des menschlichen Transports. Lange Jahre kämpften einige Händler hierzulande für eine Zulassung in Deutschland. Ihre Verkäufe gingen bislang stets in das europäische Ausland.
Verrückt ist dabei, dass der derzeit stärkst-wachsende Markt Frankreich ist. Auf den Champs-Élysées und in ganz Paris cruisen Jung und Alt mit E-Scootern im Berufsverkehr oder auf Touristentouren, obwohl diese Fahrzeuge in Frankreich eigentlich verboten sind. Die Polizei: schaut weg – oder vielmehr schaut hin und freut sich, dass somit weniger Autos die französische Metropole heimsuchen. Vive la France!
Hamburg geht voran – E-Scooter in die Hansestadt
In Hamburg wurde im Mai nun endlich eine Initiative auf den Weg gebracht. Die Hansestadt möchte ihrer Vorbildfunktion als kreative Mobilitätsstadt gerecht werden. Politiker verschiedenster Couleur möchten E-Scooter in den Verkehr integrieren. Der Senat muss nun bis Ende September entscheiden, ob und in welcher Form das machbar sein wird. Da lässt sich nun das Bundesverkehrsministerium in Berlin nicht lumpen, und kündigt an, bis Ende des Jahres die E-Scooter mit einer Richtlinie und genauen Definitionen rund um das Gerät dem innerstädtischen Verkehr zuzuführen. Hallelujah – der Druck wurde endlich groß genug.
Lesen Sie Montag in unserer Serie zur Einführung der E-Scooter vom Boom im Scooter Sharing in den USA – Goldgräberstimmung unter den Mobilitätsanbietern.
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