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Hamburg gilt als Perle für Carsharing in Deutschland

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Die Belastungen in den Städten nehmen zu. Ein steigender Bevölkerungsanteil, zunehmende Umweltverschmutzung und damit verbundene sinkende Lebensqualität vor allem in Großstädten sind die Folge. Fieberhaft wird in den Zentren nach Mobilitätslösungen gesucht. Eine Erfolg versprechende Strategie ist der Ausbau der Carsharing Netze in den Großstädten. Wir haben uns die Situation in Hamburg ein wenig genauer angesehen, denn Hamburg gilt als Perle der deutschen Carsharing Landschaft.

Die Stadt Hamburg gilt laut car2go als ein Vorreiter für diese Form der Zusammenarbeit. Bereits im Mai 2017 hat die Hansestadt dazu eine Grundsatzvereinbarung mit der Daimler AG, der Muttergesellschaft von car2go, abgeschlossen. Durch den jüngsten Zusammenschluss mit der BMW Tochter DriveNow, bieten sich bei gemeinsamem Einsatz des Sharing Angebotes in Hamburg neue Möglichkeiten. Hamburg ist nämlich eine der wenigen Zentren, in denen die beiden Carsharing Anbieter vor dem Zusammenschluss einzeln auftraten.

Mobilitätsdienste werden generell für OEMs immer wichtiger. Es geht immer weniger um den reinen Verkauf der Fahrzeuge, sondern um ein Angebot von Dienstleistungen rund ums Auto oder Nutzfahrzeug. Durch die Zusammenlegung ihrer Carsharing-Dienste wollen sich BMW und Daimler gegenüber Konkurrenten aus den USA oder China wie dem Fahrdienstanbieter Uber oder Didi Chuxing Marktanteile sichern.

Es ist bereits heute erkennbar, dass zukünftig mehr Menschen in den Städten auf ein eigenes Auto verzichten wollen, dabei aber ihre Mobilität nicht einschränken möchten.

Mit und in der Stadt Hamburg sind beide Anbieter schon länger aktiv: die Kooperation beim Aufbau der Elektroladeinfrastruktur in der Hansestadt bei gleichzeitigem Aufbau der elektrischen Carsharing-Flotte in der Stadt. Interessant ist dabei, dass ebenfalls im Mai 2017 eine ähnlich lautende Kooperation mit der BMW Group und deren Carsharing-Anbieter DriveNow vereinbart wurde. Hamburg machte Nägel mit Köpfen mit beiden Anbietern zugleich und profitiert jetzt nach deren Zusammenschluss von doppelter Leistungsstärke.

1000 Ladepunkte in Hamburg

Was sagt die Vereinbarung konkret? Die Freie und Hansestadt Hamburg sichert zu, im Stadtgebiet schrittweise bis 2019 insgesamt 1.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge und 150 Ladepunkte an switchh Punkten exklusiv für Carsharing-Fahrzeuge zur Verfügung stellen. Außerdem wird sie als erste Stadt Deutschlands in nennenswertem Umfang Parkplätze für Carsharing- und Elektrofahrzeuge anbieten.

Daimler hat zugesagt bis Ende 2019 schrittweise die smart Fahrzeuge in der Carsharing-Flotte von car2go in Hamburg zu elektrifizieren. Dies entspricht aktuell einer Anzahl von 400 Fahrzeugen und wird bei einer wachsenden Flotte entsprechend erhöht. Zudem wird die Integration der Carsharing- Angebote in die städtische Mobilitätsplattform switchh ausgebaut, um künftig die Nutzung des Hamburger Verkehrsverbunds sowie Car- und Bikesharing aus einer Hand anbieten zu können. Bei switchh sind neben den beiden großen Anbietern noch die Kleinwagen und Transporter von Cambio-Carsharing erhältlich, sowie mehr als 2500 Fahrräder mietbar. Diese sind an 200 Standorten über die Stadt verteilt.

DriveNow bietet an den Hotspots der Hansestadt zusätzlich zu den car2go Fahrzeugen 560 BMW und MINI Fahrzeuge an. Insgesamt sind elf verschiedene Modelle verfügbar. Darunter haben die Bayern die Elektroautos in Form von BMW i3 und BMW i3s fest etabliert.

Das Geschäftsgebiet in Hamburg plus Flughafen

Das Geschäftsgebiet von DriveNow Carsharing Hamburg erstreckt sich im Norden rund um die Außenalster bis zur Elbe im Süden und reicht von Altona im Westen bis zum Wandsbeker Markt im Osten. Zusätzlich gibt es, wie zum Beispiel in München auch, die Möglichkeit für Fahrten zum und vom Flughafen Hamburg. Hier wird neben dem Standard-Preis pro Minute eine Flughafen Servicegebühr von 5 Euro erhoben. Das Gebiet bei car2go ist ähnlich strukturiert. Gemeinsam haben die beiden Anbieter also an die 1000 Fahrzeuge mit steigendem Anteil an Elektroautos.

Passend zur neuen Offenheit der Mobility Szene ist die Zusammenarbeit der beiden Anbieter mit der Hansestadt. Den größten Mehrwert liefern schließlich die Erkenntnisse über die täglichen Mobilitätsströme in Ballungsräumen. Und hier kommt bei der Einführung von Elektromobilität in Städten eine wichtige Beratungsfunktion von den Sharing Anbietern. Kein Unternehmen verfügt über mehr tagesaktuelle Informationen aus dem Betrieb reiner Elektroflotten in mehreren Städten. Das ermöglicht es, sogenannte White Spots in der Infrastruktur treffsicher zu identifizieren und mit komplexen Simulationen die künftige Nachfrage einzelner Ladepunkte auf den Meter genau vorherzusagen.

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In Stuttgart ist das Ladenetz mit 380 Ladesäulen eines der dichtesten in Deutschland; in Amsterdam mit über 1.000 Ladesäulen sogar weltweit. In Madrid hat car2go ein einzigartiges Hub-System mit eigenen Schnell-Ladesäulen aufgebaut, um die Elektroautos – trotz wenig entwickelter Ladeinfrastruktur – bestmöglich verfügbar zu machen. Von diesen Erfahrungen wird auch Hamburg beim Aufbau weiterer Ladeinfrastruktur profitieren. So geht der Aufbau smarter Mobilität heute.

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