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Autonomes Fahren in China – Alibaba steigt ein

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Der chinesische Online Gigant Alibaba Group bestätigt seinen Eintritt in das globale Wettrüsten bei den selbstfahrenden Autos. Er tritt somit in den Wettbewerb zu den beiden weiteren chinesischen Konzernen Baidu und Tencent. Die Alibaba Group bestätigte Tests in Fahrzeugen die bereits in wenigen Jahren autonomes Fahren beherrschen sollen.

Alibaba betritt einem Bericht der South China Morning Post zufolge die globale Bühne der autonomen Fahrzeugbetreiber. Es schließt sich damit seinen rivalisierenden Internet-Wettbewerbern Baidu und Tencent an. Und dass es Alibaba Ernst ist in diesem neuen Marktsegment, zeigt die Aussage einer Alibaba Sprecherin. Man beabsichtige „50 weitere Experten für sein AI Forschungslabor einzustellen“.

Autonomes Fahren der Stufe 4 ist angestrebt

Es wird davon ausgegangen, dass Alibaba jetzt regelmäßig Fahrversuche mit autonomen Fahrzeugen durchführt und sich somit Kompetenz für autonomes Fahren aufbaut. Das Ziel der drei chinesischen Wettbewerber besteht darin, die Stufe 4 beim autonomen Fahren zu erreichen. Das ist gleichzusetzen mit einem beinahe eigenständigen Fahren der Fahrzeuge, quasi ohne menschliches Zutun.

Stufe 4 bis zum Jahr 2025

Baidu, das im vergangenen November vom chinesischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie als nationaler Champion in Chinas Bemühungen um selbstfahrende Autos ausgezeichnet wurde, arbeitet ebenfalls an Level 4-Fähigkeiten.

Selbstfahrende Autos werden zunehmend als eine Verschmelzung der neuesten Technologien, einschließlich 5G, Künstlicher Intelligenz etc. gesehen. Sie gelten als der heilige Gral der nächsten Generation von Technologien. Unsere Art und Weise des Zusammenlebens und -arbeitens wird hier revolutioniert.

China wird sich einem Bericht der Berater von McKinsey zufolge bis zum Jahr 2030 zum weltweit größten Markt für autonome Fahrzeuge und Mobilitätsdienstleistungen entwickeln. Das Marktpotential wird auf mehr als 500 Milliarden US-Dollar eingeschätzt. Kein Wunder also, dass die Bemühungen der Chinesen an Fahrt aufnehmen.

Zumal den Chinesen mehrere Faktoren in die Karten spielen. Zunächst einmal profitieren sie von einer äußerst freundlichen Gesetzgebung, was die Entwicklung und Tests der autonom fahrenden Fahrzeuge angeht. Zusätzlich sind die finanziellen Mittel der großen Spieler schier unerschöpflich. Einen weiteren Vorteil spielen die chinesischen Innovatoren dahingehend aus, dass sie bislang nicht (oder kaum) über eine bestehende OEM Produzentenstruktur verfügen. Somit müssen sowohl die chinesischen Produzenten, als auch die Regierung keine Rücksicht auf die potentiell drohende Vernichtung von Arbeitsplätzen nehmen.

„Ein Markt im Wert von 500 Milliarden US Dollar entsteht.“

Alibaba’s Forschung über autonomes Fahren geht auf den März letzten Jahres zurück, als Wang Gang, ein ehemaliger außerordentlicher Professor der Nanyang Technological University in Singapur und Spezialist für Computer Vision und autonomes Fahren, als leitender Wissenschaftler der Alibaba AI Labs eingestellt wurde.

Die Initiative wird jetzt als Erweiterung der Ambitionen von Alibaba gesehen, Geräte miteinander zu verbinden und den Stadtverkehr über „smart brains“ zu steuern.
„Unsere Vision ist es, eine intelligent vernetzte Welt durch transformative (Internet der Dinge) Technologien aufzubauen“, sagte Simon Hu Xiaoming, der Präsident von Alibaba Cloud, am Rande einer Cloud Computing Konferenz im vergangenen Monat. Innerhalb der nächsten fünf Jahre plane man ein Netzwerk von 10 Milliarden angeschlossenen Geräten aufzubauen.

Weitere Kooperationen für autonomes Fahren geplant

Der E-Commerce-Riese, die Muttergesellschaft der South China Morning Post, ging ebenfalls eine Partnerschaft mit SAIC Motor, dem größten Automobilhersteller des Landes, ein, um internet fähige Fahrzeuge mit Alibaba’s AliOS-Betriebssystem auf den Markt zu bringen. Ein weiteres Vorhaben, ein Fahrzeugmodell mit AliOS auszustatten, wird in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Dongfeng Peugeot Citroen Automobile Company beginnen.

Welche Auswirkungen hat dieses ‚Wettrüsten‘ in China für den europäischen Markt? Der Lieferverkehr lechzt nach neuen Lösungen für die Innenstädte. Autonom betriebene Lieferfahrzeuge werden effizienter die letzte Meile bedienen, als die heutigen Lieferservices der Paketdienste oder Zusteller. Doch neben den technischen Hindernissen werden in Europa die regulatorischen Bedingungen eine wesentliche Blockade für die Einführung der neuen Technologien sein. Bleibt zu hoffen, dass das alte Europa bei dieser automatisierten Lieferinnovation nicht abgehängt wird.

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