Der Begriff „letzte Meile“ stammt aus der Englischen Sprache und heißt übersetzt „last mile“. Je nach Industrie weist er unterschiedliche Bedeutungen auf. Es geht im Kern immer um die Lösung der Aufgabe für die letzte ‚Meile‘ oder die letzten Meter in der Lieferung zum Endkunden. Das betrifft sowohl Personentransporte als auch Warenlieferungen.
In der Telekommunikationsbranche und im Bereich der Strom- und Gasversorgung bezeichnet die „Letzte Meile“ den letzten Teil der Leitung, also zum Beispiel zum letzten Hausanschluss. Offiziell wird dieses Stück als Teil des klassischen Telefonnetzes, als Teilnehmeranschlussleitung bezeichnet. Auch im Postwesen gilt die „letzte Meile“ als letzter Teil des Lieferweges in einen privaten oder gewerblichen Haushalt.
In den letzten Jahren wurde aus dem Telekommunikationsbereich die „letzte Meile“ auf die Logistikbranche übertragen und steht hier als der Teil des Transports zur Haustür des Endkunden bezeichnet.
Im Schienenverkehr bezeichnet letzte Meile die Kapazität von Elektrolokomotiven mit Hilfe eines Zusatz-Dieselmotors nicht elektrifizierte Teilstrecken zu befahren.
Im 21. Jahrhundert hat mit der starken Zunahme des Onlinehandels der Begriff letzte Meile Einzug gefunden. Mit dem steigenden Bestellaufkommen in Privathaushalten (B2C) stieg auch unweigerlich der Bedarf an Kunden-Paket-Dienstleistungen. Sendungen an Privathaushalte sind für die Onlinehändler und deren Dienstleister teuer. Durch die kleinen Liefermengen und verteilten Anlieferpunkte lassen sich die Waren kaum bündeln. Häufig stellen die Logistikleistungen den größten Kostenfaktor bei Paketlieferungen dar. Einige Transportdienstleister haben sich durch den Boom auf die Lieferung speziell für Privatsendungen konzentriert.
Die großen und meist weltweiten Logistikdienstleister sind DHL, UPS, Hermes oder DPD. Zusätzlich haben sich für einzelne Branchen weitere spezialisierte Lieferunternehmen gebildet, wie etwa Lieferando, hellofresh, lieferheld oder foodora (Essen) oder picnic, allyouneedfresh oder mytime (Lebensmitteleinkäufe). Der amerikanische Online Gigant amazon ist inzwischen ebenso vertreten.
Lieferanten die auf Getränke spezialisiert sind, sind bei Kunden sehr beliebt. Hier ist durch das recht hohe Gewicht der Nutzen auf der letzten Meile für den Endkunden besonders hoch. Bringmeister (Edeka) und HoffmanBringts (Oetker) in Berlin setzen eigene Flotten ein. Anders das Konzept diverset Anbieter Im Weinhandel wie Hawesko oder Wine-in-Black. Sie beliefern die letzte Meile (lastmile) mit externen Paketdiensten.
Die amerikanischen UBER und Lyft sind mit ihren Lieferservices sowohl für Güter, als auch Personen aufgestellt. Der reine Personentransport verzeichnet ebenfalls eine Reihe an neuen Spielern und Innovationen. In Deutschland sind das etwa Clevershuttle, ViaVan und MOIA im sogenannten Ridepooling.